Möglichkeiten der Behandlung

In Deutschland gibt es ein flächendeckendes System der Suchtkrankenhilfe. Um eine bestmögliche Behandlung anbieten zu können, arbeiten Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und stationäre Einrichtungen Hand in Hand. Aus mehreren Bausteinen kann jeder suchtkranke Mensch das passende Angebot auswählen.

Selbsthilfegruppen:

Für viele Suchtkranke ist die Selbsthilfegruppe die erste Anlaufstelle. Kontaktsuchende können hier wertvolle Tipps zu verschiedenen Therapieformen erhalten. In der Selbsthilfegruppe berichten die Teilnehmer, wie sie ihre Sucht überwunden haben. Die Gruppenbesucher unterstützen sich auch bei der Bewältigung von Alltagsproblemen. Jedes Mitglied entscheidet selbst, was es während des Gruppenabends anspricht. Vertraulichkeit ist das oberste Gebot. Jederzeit können neue Teilnehmer einen Gruppenabend besuchen. Die Teilnahme ist kostenlos.

85 Prozent der suchtkranken Gruppenteilnehmer leben mit Hilfe der Gruppe dauerhaft abstinent. Etwa ein Drittel der Teilnehmer von Selbsthilfegruppen schaffen ihren Ausstieg aus der Sucht ohne ambulante oder stationäre Therapie.

Beratungsstellen:

Die Mitarbeiter von Suchtberatungsstellen sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Kontaktsuchende können hier in Einzelgesprächen mit Therapeuten einen Ausweg aus der Abhängigkeit finden; über eine Beratungsstelle können Suchtkranke Anträge für ambulante oder stationäre Therapien stellen.

Viele Beratungsstellen bieten ambulante Therapien an. Sie dauern in der Regel ein bis anderthalb Jahre bei ein bis zwei Einzel- oder Gruppengesprächen pro Woche. Viele Hilfesuchende entscheiden sich für eine ambulante Therapie, weil sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben möchten und an ihrem Arbeitsplatz nicht auffallen möchten. Die Kosten werden vom Rentenversicherungsträger, der Krankenkasse oder dem Sozialamt übernommen.